Auch noch die Säntisbahn! Eine Lösung wird schwierig

Säntisbahn, Abklärungen

1906 tauchen die ersteen Ideen für eine "^Säntis Bahn" auf, eine Bahn von Appenzell auf den Säntisgipfel. Vorbild im weiteren Sinne ist die Jungfraubahn. Jahrelang wird in einem Komitee diskutiert und werden Möglichkeiten abgewogen. Grosse Schwierigkeiten bietet wiederum die Finanzierung.

1911 ist man so weit, dass mit dem Bau begonnen werden kann. Knacknuss ist einmal mehr die Einführung der Bahn in den Bahnhof Appenzell.

Ab der zweiten Jahreshälfte 1911 entstehen in dichter Folge Vorschläge und Planvarianten, die aber alle entweder am Widerstend der Appenzeller Bahn oder an den zu erwartenden Kosten für einen Gesamtumbau des Bahnhofs Appenzell scheitern.

Wir zeigen in der Folge die Kaskade der Planungen, relativ undifferenziert und nur mit kurzen Kommentaren versehen.

1. September 1911 Projekt B

Einführung der SB in den Bahnhof Appenzell mit einm komplizierten Weichen-Geflecht und mit einem Depot für die SB im Bereich der teutigen Motorfahrzeugkontrolle.

Ebenfalls im September 1911 Projekt C

Der selbe Plan ohne Einführung in den Bahnhof der AB. Wohl als Alternativ-Vorschlag gedacht. Die eigentliche Endhaltestelle liegt nördlich des Bahnhofes von AB und A.St..

21. Februar 1912

Der Vorschlag vom Herbst 1911, aber mit einem eigenen Perron im bereich der Motorfahrzeugkontroll. Dafür wird auf ein Depot verzichtet, das nun in den Wasserauen geplant wird.

26. April 1912

Die provisorisch-definitive Lösung imter dem Projektnamen "Klosterwiese* - wohl aus der Zeitnot heraus entstanden. Ohne jede Gebäulichkeit.

Die Planungen und Gespräche laufen weiter. Weil das Provisorium funktioniert, gönnt man sich etwas mehr Zeit.

30. Juni 1914, Projekt D

Erneut getraut man sich an die Alternativ-Lösung mit Endstation der SB nördlich des Bahnhofs, direkt östlich an das Bahnhofgebäude anschliessend. Der Vorschlag bleibt wohl schon allein als Folge der die Zeitumstände in der Schublade stecken.

Am 28. Juli bricht der erste Weltkrieg aus und für lange Jahre ist an keine Ausbauten mehr zu denken.

Auch für die Säntisbahn: "rohring twenties", jedenfalls in planerischer Hinsicht

Nachdem Europa sich vom Weltkrieg zu erholen begonnen hat, tauchen ab 1922 wieder in dichter Folge Projektvorschläge auf.

30. März 1922

Ein an sich geschickter Vorschlag, der die Bereiche der Bahnan sauber trennt und jeder Bahn ein eigenes Perron zuweist (was wir um der besseren Lebarkeit willen farblich gekennzeichnet haben).

Der Vorschlag fällt wohl, wie so viele, den hohen Kosten zum Opfer, die für einen solchen Totalumbau des Bahnhofs entstehen müssten.

25. September 1922

Eine deutlich abgespeckte Version mit nur noch einem Perron. Dieses Perron ist in der Länge unterteilt und weist der SB den "hinteren" Bereich, Richtung Gonten - Urnäsch zu. Dafür steht der SB ein Umfahrungsgleis zur Verfügung.

Dieses Projekt erhält nun auch die Zustimmung der Appenzeller Bahn. Man nähert sich der Lösung.

Am 24. Mai 1924

Erneut ein Vorschlag mit einem gänzlich getrennten Bahnhof für die SB, direkt beim "Hoferbad". Alle Varianten mit zusätzlichem Raumbedarf südlich des Bahnhofs stossen auf heftigen Widerstand der Korporation Ried, zu welcher der Boden gehört. Durch politischen Einfluss verfügbar ist nur das Land, das dem Frauenkloster gehört und auf den Plänen jeweils als "Klosterwiese" gekeinnzeichnet ist. Der Vorschlag hat keine Chance.

25. Mai 1924 - Die Lösung

Endlich! - Datiert nur einen Tag nach dem Vorschlag mit der getrennten Enstation beim Hoferbad erscheint der Plan, der auch verwirklicht wird. Es handelt sich um eine aus mehreren Vorgänger-Versionen extrahierte Minimalversion.

Diese Disposition hat Bestand bis 1986.

Ein Gleis-Schema der Appenzeller Bahn von 1931 liefert die Dokumentation für die 1924 gefundene Regelung.

Dazu das einzige bisher bekannte Übersichtsbild über den Bahnhof im Zustand zwischen 1924 und 1986. Das Bild entstand kurz vor dem Umbau von 1986 von der Spitze eines Krans aus.

Der Erleichterung der Orientierung in der Landschaft mag die nachfolgende Überlagerung des Planes von 1924 mit einer aktuellen (2019) Orthofoto dienen:

Zum Schluss das seit 1986 geltende Gleis-Schema. Verschwunden ist seither das Güter-Gleis zum Hoferbad.